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Lübecker Dom

Lothar Quinte hatte seit der Gestaltung der Bonifatius-Kirche in Metzingen 1956 schon einige größere Kirchenfenster geschaffen und dabei künstlerische und handwerkliche Erfahrung gesammelt, so dass ihm die Umsetzung von Malerei in Glaskunst, seien es nun Beton- oder Bleiglasfenster, zur Routine geworden war. Die Zusammenarbeit mit dem Hamburger Architekten Horst Sandtmann bei der Neugestaltung der Westfassade des Lübecker Doms 1963 erwies sich als gut, nachdem zunächst einige Vorentwürfe verworfen worden waren. Es entstand ein minimalistisch anmutendes Triptychon mit einem 10 m hohen Mittelfenster und zwei seitlichen, 9 m hohen schmalen spitzbogigen Fenstern. Die Glasstücke in den seitlichen Fenstern sind horizontal, die im mittleren hohen Fenster vertikal ausgerichtet, wodurch eine Strömung zur Mitte hin entsteht. Das „Mosaik“ aus vielen tausend Glasstücken besitzt in der Mitte die höchste Farbintensität mit Rotdominanz, die nach allen Seiten hin abnimmt, wo Blau- und Gelbtöne stärker hervortreten. Es resultiert eine andächtige Stimmung, die nicht auf Gegenständlichkeit beruht, wie sie in früheren Jahrhunderten üblich war und zum Teil bis heute erwünscht ist. 

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